Dr. med. Klaus Gardill

Facharzt für Neurologie FMH


Visuell evozierte Potentiale (VEP)

Mit den VEP werden Störungen bzw. Erkrankungen im Bereich des Sehnervs, aber auch des Gehirns erfasst. Letztere umfassen insbesondere Krankheiten wie die Multiple Sklerose (MS), daneben beispielsweise Schlaganfälle im Bereich der am Sehen beteiligten Hirnstrukturen.















Die Stimulation erfolgt durch das Betrachten alternierender Schachbrettmuster verschiedener Grösse mit beiden Augen seitengetrennt. So ist es möglich, gezielt bestimmte Fasern des Sehnervs zu überprüfen. Abgeleitet werden die VEP über der Sehrinde am Hinterkopf. Rechts typische normale Kurven, wobei die Potentiale ("P100") bei Ganzfeldstimulation in der Regel grösser und früher erkennbar sind als diejenigen bei fovealer Stimulation.





Typischer Befund bei Multipler Sklerose: Symmetrische, unauffällige Latenzen bei Ganzfeldstimulation, bei fovealer Stimulation verspätete VEP rechtsseitig (126 ms versus 117 ms auf der Gegenseite).

















Spezielle Stimulationsart: Bei Fragestellungen, die das Sehzentrum im Gehirn betreffen, kann eine Halbfeldstimulation weitere Erkenntnisse liefern. In diesem Fall eines Hirninfarkts im Versorgungsgebiet der rechten A. cerebri posterior blieben die Standard-VEP mit Ganzfeldstimulation unauffällig, hingegen zeigte die Halbfeldstimulation des linken Gesichtsfeldes deutliche Latenzverzögerungen bei unauffälligem Befund auf der Gegenseite..