Sehnervenentzündung
Eine Sehnervenentzündung resp. Retrobulbärneuritis wird meistens durch ein fehlgesteuertes Abwehrsystem oder durch Infektionserreger verursacht. Da der Sehnerv zu den Hirnnerven gehört, kann er bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems mitbetroffen sein. Die Patientinnen und Patienten zeigen meistens eine Verschlechterung der Sehschärfe innert Stunden oder Tage sowie Schmerzen bei Augenbewegungen. Die neurologische Diagnostik beinhaltet in der Regel die Untersuchung der visuell evozierten Potentiale sowie eine MR-Untersuchung des Gehirns.
andere neurologische Sehstörungen
Neben Entzündungen des Sehnervens existieren zahlreiche andere neurologische Krankheiten, die zu Sehstörungen führen. Ein Schlaganfall im Bereich des Sehzentrums des Gehirns hat oftmals einen Gesichtsfeldausfall zur Folge. Durchblutungsstörungen der Netzhaut (Amaurosis fugax) oder des Sehnervens (ischämische Opticusneuropathie) sind häufig und bedingen oftmals eine Abklärung der Hals- und Hirnarterien mit einem neurovaskulären Ultraschall. Störungen der Signalübertragung vom Nerv auf den Muskel (Myasthenie) oder Fehlfunktionen der Hirnnerven, welche für die Augensteuerung (Okulomotorik) zuständig sind, führen oft zu Doppelbildern. Eine Migräneattacke kann ebenfalls vorübergehende Sehstörungen verursachen (visuelle Aura).