Epilepsie
Die Epilepsie gehört zu den häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die durch eine dauerhafte Veranlagung zum Auftreten von epileptischen Anfällen charakterisiert ist. Bei epileptischen Anfällen handelt es sich um eine vorübergehende Funktionsstörung des Gehirns, die durch eine abnorme Entladung der Nervenzellen bedingt ist. Es gibt viele verschiedene Formen von epileptischen Anfällen, oftmals kommt es zu Zuckungen am Körper und einer Beeinträchtigung des Bewusstseins. Ein erster epileptischer Anfall bedeutet jedoch nicht zwangsläufig das Vorliegen einer Epilepsie. Die neurologische Untersuchung, ein EEG und in der Regel auch bildgebende Verfahren (MRI-Schädel) sind nötig, um einen ersten epileptischen Anfall einzuordnen und ggf. die Diagnose einer Epilepsie zu stellen. Rund zwei Drittel aller Patientinnen und Patienten mit Epilepsie werden unter einer anfallssuppressiven Therapie anfallsfrei.
andere Anfallserkrankungen
Bei der Abklärung einer möglichen Epilepsie müssen Krankheiten und Funktionsstörungen des Gehirns abgegrenzt werden, die ebenfalls zu anfallsartigen Störungen führen. Bei der Ohnmacht oder einem Kollaps wird das Gehirn kurzzeitig mit zu wenig Sauerstoff versorgt, was zu einer vorübergehenden Bewusstlosigkeit führen kann. Funktionelle Anfälle sind häufig und können epileptischen Anfällen ähneln. Auch hier handelt es sich um eine Funktionsstörung des Gehirns, jedoch ohne, dass hierfür eine abnorme Entladung der Nervenzellen verantwortlich ist. Desweitern kann es im Rahmen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie), einer Migräneattacke oder einer transienten globalen Amnesie (TGA) zu anfallsartigen Symptomen resp. Bewusstseinsstörungen kommen.