Neuro Praxis Bern

Myasthenia gravis

Bei der Myasthenia gravis handelt es sich um eine eher seltene Erkrankung, die durch eine Störung der Signalübertragung vom Nerv auf den Muskel gekennzeichnet ist. Dabei wird die Signalübertragung fälschlicherweise durch das eigene Abwehrsystem angegriffen (Autoimmunkrankheit). Es resultiert eine Muskelschwäche, die unter Belastung schlechter wird. Die Muskelschwäche kann neben Krafteinbussen in Armen und Beinen auch zu Doppelbildern, einem hängenden Augenlid oder einer Sprech- und Schluckstörung führen. Neben der neurologischen Untersuchung sind Blutuntersuchungen und elektrophysiologische Abklärungen (u.a. die repetitive Nervenstimulation) wichtige Bestandteile der Diagnostik. Diverse Medikamente können die Symptome der Erkrankung verbessern und das fehlgeleitete Abwehrsystem günstig beeinflussen.

andere neuromuskuläre Erkrankungen

Neben der Signalübertragung können auch die Muskeln selber (Myopathien) oder die den Muskel versorgenden Nerven (Motoneuron-Erkrankungen) betroffen sein. Myopathien können angeboren, vererbt oder auch im Laufe des Lebens erworben werden, z.B. durch Medikamente oder Stoffwechselerkrankungen. Die häufigste Motoneuron-Erkrankung ist die amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Neuromuskuläre Erkrankungen führen oft zu Muskelschwäche, Muskelschwund und Müdigkeit. Die Elektroneurographie und Elektromyographie wie auch bildgebende und labormedizinische Verfahren werden bei der Abklärung häufig eingesetzt.